Kapitel 3. Die Systeminitialisierung

Inhaltsverzeichnis

3.1. Ein Überblick über den Bootstrap-Prozess
3.1.1. Stage 1: the UEFI
3.1.2. Stufe 2: der Bootloader
3.1.3. Stufe 3: das Mini-Debian-System
3.1.4. Stufe 4: das normale Debian-System
3.2. Systemd-Init
3.2.1. Der Rechnername
3.2.2. Das Dateisystem
3.2.3. Initialisierung der Netzwerkschnittstellen
3.3. Die Kernel-Meldungen
3.4. Die Systemmeldungen
3.5. System management
3.6. Other system monitors
3.7. Anpassen von systemd
3.7.1. Socket activation
3.8. Das udev-System
3.8.1. Die Kernel-Modul-Initialisierung

Als Systemadministrator sollten Sie grob wissen, wie das Debian-System gestartet und konfiguriert wird. Obwohl die genauen Details in den Quelldateien der installierten Pakete und deren Dokumentation zu finden sind, ist dies für die meisten von uns ein bisschen viel.

Here is a rough overview of the key points of the Debian system initialization. Since the Debian system is a moving target, you should refer to the latest documentation.

Das Computer-System durchläuft verschiedene Phasen des Bootstrap-Prozesses vom Einschalten bis zur Bereitstellung des funktionalen Betriebssystems an den Benutzer.

Der Einfachheit halber beschränke ich meine Betrachtung auf die weit verbreitete PC-Plattform mit einer Standardinstallation.

Der typische Bootstrap-Prozess ist wie eine 4-stufige Rakete. Jede Stufe übergibt die Systemkontrolle an die jeweils nachfolgende Stufe:

Natürlich können diese unterschiedlich konfiguriert werden. Wenn Sie zum Beispiel Ihren eigenen Kernel kompilieren, werden Sie unter Umständen den Schritt mit dem Mini-Debian-System überspringen. Gehen Sie daher nicht davon aus, dass dies alles in Ihrem Fall zutrifft, solange Sie es nicht selbst überprüft haben.

The Unified Extensible Firmware Interface (UEFI) defines a boot manager as part of the UEFI specification. When a computer is powered on, the boot manager is the 1st stage of the boot process which checks the boot configuration and based on its settings, then executes the specified OS boot loader or operating system kernel (usually boot loader). The boot configuration is defined by variables stored in NVRAM, including variables that indicate the file system paths to OS loaders or OS kernels. An EFI system partition (ESP) is a data storage device partition that is used in computers adhering to the UEFI specification. Accessed by the UEFI firmware when a computer is powered up, it stores UEFI applications and the files these applications need to run, including operating system boot loaders. (On the legacy PC system, BIOS stored in the MBR may be used instead.)

The boot loader is the 2nd stage of the boot process which is started by the UEFI. It loads the system kernel image and the initrd image to the memory and hands control over to them. This initrd image is the root filesystem image and its support depends on the bootloader used.

The Debian system normally uses the Linux kernel as the default system kernel. The initrd image for the current 5.x Linux kernel is technically the initramfs (initial RAM filesystem) image.

There are many boot loaders and configuration options available.


[Warnung] Warnung

Spielen Sie nicht mit Bootloadern herum, ohne boot-fähige Rettungsmedien (USB-Stick, CD, Diskette) zur Hand zu haben, die von Images im grub-rescue-pc-Paket erstellt wurden. Damit können Sie Ihr System auch ohne funktionsfähigen Bootloader auf der Festplatte starten.

For GRUB 2, the menu configuration file is located at "/boot/grub/grub.cfg" and its key part of menu entry looks like:

menuentry 'Debian GNU/Linux' ... {
        load_video
        insmod gzio
        insmod part_gpt
        insmod ext2
        search --no-floppy --fs-uuid --set=root fe3e1db5-6454-46d6-a14c-071208ebe4b1
        echo    'Loading Linux 5.10.0-6-amd64 ...'
        linux   /boot/vmlinuz-5.10.0-6-amd64 root=UUID=fe3e1db5-6454-46d6-a14c-071208ebe4b1 ro quiet
        echo    'Loading initial ramdisk ...'
        initrd  /boot/initrd.img-5.10.0-6-amd64
}

For this part of /boot/grub/grub.cfg, this menu entry means the following.


[Tipp] Tipp

You can customize GRUB splash image by setting GRUB_BACKGROUND variable in /etc/default/grub pointing to the image file or placing the image file itself in /boot/grub/.

Weitere Infos finden Sie unter "info grub" und grub-install(8).

Das Mini-Debian-System ist die dritte Stufe des Boot-Prozesses und wird durch den Bootloader gestartet. Es lässt den System-Kernel mit seinem eigenen Wurzeldateisystem im Speicher laufen. Dies ist ein optionaler, vorbereitender Schritt des Boot-Prozesses.

[Anmerkung] Anmerkung

Der Begriff "Mini-Debian-System" wurde von dem Autor erfunden, um diese dritte Stufe des Boot-Prozesses in diesem Dokument zu beschreiben. Dieses System wird normalerweise initrd- oder initramfs-System genannt. Ein ähnliches System wird im Speicher auch durch den Debian Installer verwendet.

"/init" wird als erstes Programm aus diesem Wurzeldateisystem im Speicher ausgeführt. Es ist ein Programm, das den Kernel im Userspace initialisiert und die Kontrolle an die nächste Stufe übergibt. Dieses Mini-Debian-System bietet Flexibilität für den Boot-Prozess, um zum Beispiel Kernel-Module vor dem Hauptteil des Boot-Prozesses hinzuzufügen oder um das Wurzeldateisystem als verschlüsseltes Dateisystem einzubinden.

  • "/init" ist ein Shell-Skript, wenn das initfamfs durch initramfs-tools erstellt wurde.

    • Sie können diesen Teil des Boot-Prozesses unterbrechen, um eine root-Shell zu bekommen, indem Sie "break=init" usw. zu den Kernel-Boot-Parametern hinzufügen. Informationen zu weiteren Unterbrechungsmöglichkeiten finden Sie im "/init"-Skript. Diese Shell-Umgebung ist ausgeklügelt genug, um eine gute Überprüfung der Hardware Ihrer Maschine zu ermöglichen.

    • Die verfügbaren Befehle in diesem Mini-Debian-System gehen auf ein GNU-Werkzeug namens busybox(1) zurück und werden auch hauptsächlich von diesem bereitgestellt.

  • "/init" ist ein binäres systemd-Programm, wenn das initramfs durch dracut erstellt wurde.

    • Befehle in diesem Mini-Debian-System sind in ihrer Funktionalität auf die systemd(1)-Umgebung reduziert.

[Achtung] Achtung

Sie müssen die Option "-n" für den mount-Befehl verwenden, wenn Sie sich im Nur-Lese-Wurzeldateisystem befinden.

Das normale Debian-System ist die vierte Stufe des Boot-Prozesses und wird von dem Mini-Debian-System gestartet. Der System-Kernel des Mini-Debian-Systems läuft in dieser Umgebung weiter. Das verwendete Wurzeldateisystem wird von dem im Arbeitsspeicher umgeschwenkt zu dem auf der echten Festplatte.

Das Programm init wird als erstes Programm mit PID=1 ausgeführt und erledigt die eigentliche Hauptarbeit beim Booten, das Starten verschiedener Programme. Der Standardpfad zum init-Programm ist "/sbin/init", aber er kann über einen Kernel-Boot-Parameter wie "init=/pfad/zum/init-programm" auch geändert werden.

"/sbin/init" is symlinked to "/lib/systemd/systemd" after Debian 8 Jessie (released in 2015).

[Tipp] Tipp

Mittels "ps --pid 1 -f" können Sie überprüfen, welcher init-Befehl letztlich auf Ihrem System verwendet wird.

Tabelle 3.3. Liste von Boot-Hilfsprogrammen für das Debian-System

Paket Popcon Größe Beschreibung
systemd V:826, I:928 16015 Ereignis-basierter init(8)-Daemon für gleichzeitige Ausführung (Alternative zu sysvinit)
systemd-sysv V:818, I:925 139 die Handbuchseiten und Links, die nötig sind, um sysvinit durch systemd zu ersetzen
init-system-helpers V:687, I:940 131 Hilfsprogramme, um zwischen sysvinit und systemd umschalten zu können
initscripts V:77, I:283 176 Skripte zur Initialisierung und zum Herunterfahren des Systems
sysvinit-core V:7, I:9 279 System-V-ähnliche init(8)-Werkzeuge
sysv-rc V:154, I:296 81 System-V-ähnlicher Mechanismus zum Wechsel des Runlevels
sysvinit-utils V:459, I:999 79 System-V-ähnliche Werkzeuge (startpar(8), bootlogd(8), …)
lsb-base V:890, I:999 49 Zur Linux Standard Base 3.2 konforme init-Skript-Funktionalität
insserv V:204, I:292 150 Werkzeug, um die Boot-Reihenfolge unter Verwendung von LSB-konformen init.d-Skript-Abhängigkeiten zu organisieren
uswsusp V:3, I:7 714 Werkzeuge, um das durch Linux bereitgestellte Userspace-Software-Suspend zu verwenden
kexec-tools V:1, I:9 288 Werkzeug für kexec(8)-Neustarts (Warmstarts)
systemd-bootchart V:0, I:1 128 Performance-Analyseprogramm für den Boot-Prozess
bootchart2 V:0, I:0 94 Performance-Analyseprogramm für den Boot-Prozess
pybootchartgui V:0, I:0 177 Performance-Analyseprogramm für den Boot-Prozess (Visualisierung)
mingetty V:0, I:3 38 getty(8) nur für die Konsole
mgetty V:0, I:1 315 Intelligenter getty(8)-Ersatz für Modems

[Tipp] Tipp

Unter Debian Wiki: BootProcessSpeedup finden Sie aktuelle Tipps zur Beschleunigung des Boot-Prozesses.

Dieser Abschnitt beschreibt, wie das System durch das systemd(1)-Programm mit der PID=1 (also dem init-Prozess) gestartet wird.

The systemd init process spawns processes in parallel based on the unit configuration files (see systemd.unit(5)) which are written in declarative style instead of SysV-like procedural style.

The spawned processes are placed in individual Linux control groups named after the unit which they belong to in the private systemd hierarchy (see cgroups and Abschnitt 4.7.4, „Linux security features“).

The unit configuration files are loaded from a set of paths (see systemd-system.conf(5)) as follows:

  • "/lib/systemd/system": Standard-Konfigurationsdateien des Betriebssystems

  • "/etc/systemd/system": Konfigurationsdateien zur Systemadministration, welche die Standard-Konfigurationsdateien des Betriebssystems überschreiben

  • "/run/systemd/system": zur Laufzeit generierte Konfigurationsdateien, welche die fest installierten Konfigurationsdateien überschreiben

Deren Abhängigkeiten untereinander sind durch die Regeln "Wants=", "Requires=", "Before=", "After=", … (siehe "MAPPING OF UNIT PROPERTIES TO THEIR INVERSES" in systemd.unit(5)) definiert. Die Ressourcen-Steuerung ist ebenfalls festgelegt (siehe systemd.resource-control(5)).

Die Endung der Unit-Konfigurationsdateien definiert ihren Typ wie folgt:

  • *.service beschreibt einen Prozess (Dienst), der von systemd gesteuert und überwacht wird. Siehe systemd.service(5).

  • *.device beschreibt ein Gerät, das im sysfs(5) als udev(7)-Gerätedatei abgebildet ist. Siehe systemd.device(5).

  • *.mount beschreibt einen Einbindungspunkt im System, der von systemd gesteuert und überwacht wird. Siehe systemd.mount(5).

  • *.automount beschreibt einen automatischen Einbindungspunkt im System, der von systemd gesteuert und überwacht wird. Siehe systemd.automount(5).

  • *.swap beschreibt ein Swap-Device oder eine Swap-Datei (zum Auslagern von Arbeitsspeicher auf eine Festplatte), die von systemd gesteuert und überwacht wird. Siehe systemd.swap(5).

  • *.path beschreibt einen Pfad im Dateisystem, der von systemd zum Zwecke der pfad-basierten Aktivierung überwacht wird. Siehe systemd.path(5).

  • *.socket beschreibt einen Socket, der von systemd zum Zwecke der socket-basierten Aktivierung gesteuert und überwacht wird. Siehe systemd.socket(5).

  • *.timer beschreibt einen Timer (Zeitgeber), der von systemd zum Zwecker der timer-basierten Aktivierung gesteuert und überwacht wird. Siehe systemd.timer(5).

  • *.slice verwaltet Ressourcen über cgroups(7). Siehe systemd.slice(5).

  • *.scope wird programmgesteuert über die Busschnittstellen von systemd erzeugt, um Systemprozesse zu verwalten. Siehe systemd.scope(5).

  • *.target fasst andere Unit-Konfigurationsdateien zu Gruppen zusammen, um Synchronisierungspunkte für den Startprozess zu erstellen. Siehe systemd.target(5).

Während des Systemstarts versucht der systemd-Prozess, das Target "/lib/systemd/system/default.target (normalerweise ein symbolischer Link auf "graphical.target") zu starten. Als erstes werden dabei einige spezielle Target-Units (siehe systemd.special(7)) wie "local-fs.target", "swap.target" und "cryptsetup.target" aktiviert, um die Dateisysteme einzubinden. Dann werden über die Abhängigkeiten weitere Target-Units aktiviert. Details finden Sie in bootup(7).

systemd enthält Funktionalitäten, um die Rückwärtskompatibilität zu SysV zu gewährleisten. Boot-Skripte im SysV-Stil in "/etc/init.d/rc[0123456S].d/[KS]name" werden immer noch abgearbeitet, und telinit(8)-Befehle werden in Aktivierungsanforderungen für systemd-Units übersetzt.

[Achtung] Achtung

Die emulierten Runlevel 2 bis 4 verweisen über symbolische Links alle auf des gleiche "multi-user.target".

Die Optionen zum Einbinden normaler Festplatten- und Netzwerkdateisysteme werden in "/etc/fstab" festgelegt. See fstab(5) und Abschnitt 9.6.7, „Optimierung von Dateisystemen über mount-Optionen“.

Die Konfiguration verschlüsselter Dateisysteme ist in "/etc/crypttab" abgelegt. Siehe crypttab(5).

Software-RAID mit mdadm(8) wird in "/etc/mdadm/mdadm.conf" konfiguriert. Siehe mdadm.conf(5).

[Warnung] Warnung

Bei jedem Systemstart werden nach dem Einbinden aller Dateisysteme temporäre Dateien in "/tmp", "/var/lock" und "/var/run" gelöscht.

Die angezeigten Fehlermeldungen des Kernels auf der Konsole können über einen Schwellwert gefiltert werden:

# dmesg -n3

Under systemd, both kernel and system messages are logged by the journal service systemd-journald.service (a.k.a journald) either into a persistent binary data below "/var/log/journal" or into a volatile binary data below "/run/log/journal/". These binary log data are accessed by the journalctl(1) command. For example, you can display log from the last boot as:

$ journalctl -b

Under systemd, the system logging utility rsyslogd(8) changes its behavior to read the volatile binary log data (instead of pre-systemd default "/dev/log") and to create traditional permanent ASCII system log data. This can be customized by "/etc/default/rsyslog" and "/etc/rsyslog.conf" for both the log file and on-screen display. See rsyslogd(8) and rsyslog.conf(5). See also Abschnitt 9.3.2, „Analyseprogramme für Logdateien“.

The systemd offers not only init system but also generic system management operations with the systemctl(1) command.

Tabelle 3.6. List of typical systemctl command snippets

Tätigkeit Befehl
Unit-Konfiguration aller Targets auflisten "systemctl list-units --type=target"
Unit-Konfiguration aller Dienste (Services) auflisten "systemctl list-units --type=service"
Typen aller Unit-Konfigurationen auflisten "systemctl list-units --type=help"
Alle Socket-Units im Arbeitsspeicher auflisten "systemctl list-sockets"
Alle Timer-Units im Arbeitsspeicher auflisten "systemctl list-timers"
"$unit" starten "systemctl start $unit"
"$unit" stoppen "systemctl stop $unit"
Dienst-spezifische Konfiguration neu laden "systemctl reload $unit"
"$unit" stoppen und neu starten "systemctl restart $unit"
"$unit" starten und alle anderen stoppen "systemctl isolate $unit"
Zur grafischen Oberfläche wechseln (GUI-System) "systemctl isolate graphical"
Zur Konsolenoberfläche wechseln (Mehrbenutzer-CLI-System) "systemctl isolate multi-user"
Zur Rettungssystem-Oberfläche wechseln (Einzelbenutzer-CLI-System) "systemctl isolate rescue"
Kill-Signal an "$unit" senden "systemctl kill $unit"
Prüfen, ob "$unit" aktiv ist "systemctl is-active $unit"
Prüfen, ob "$unit" fehlgeschlagen ist "systemctl is-failed $unit"
Status von "$unit|$PID|device" prüfen "systemctl status $unit|$PID|$device"
Eigenschaften von "$unit|$job" anzeigen "systemctl show $unit|$job"
Fehlgeschlagene "$unit" zurücksetzen (Reset) "systemctl reset-failed $unit"
Abhängigkeiten aller Unit-Dienste auflisten "systemctl list-dependencies --all"
Auf dem System installierte Unit-Dateien auflisten "systemctl list-unit-files"
"$unit" aktivieren (symbolischen Link hinzufügen) "systemctl enable $unit"
"$unit" deaktivieren (symbolischen Link entfernen) "systemctl disable $unit"
"$unit" zum Starten bereit machen (symbolischen Link auf "/dev/null" entfernen) "systemctl unmask $unit"
"$unit" am Starten hindern (symbolischen Link auf "/dev/null" hinzufügen) "systemctl mask $unit"
Aktuelles default-Target abrufen "systemctl get-default"
default-Target auf "graphical" setzen (grafische Oberfläche, GUI) "systemctl set-default graphical"
default-Target auf "multi-user" setzen (Konsolenoberfläche, CLI) "systemctl set-default multi-user"
Job-Umgebungseinstellungen anzeigen "systemctl show-environment"
Job-Umgebungseinstellung "variable" auf "wert" setzen "systemctl set-environment variable=wert"
Job-Umgebungseinstellung "variable" löschen "systemctl unset-environment variable"
Alle Unit-Dateien und Daemons neu laden "systemctl daemon-reload"
System herunterfahren "systemctl poweroff"
System herunterfahren und neu starten (Reboot) "systemctl reboot"
System in Standby setzen (Suspend) "systemctl suspend"
System in Ruhezustand setzen (Hibernate) "systemctl hibernate"

In obigen Beispielen kann "$unit" für einen einzelnen Unit-Namen stehen (ein Anhang wie .service oder .target ist dabei optional), oder auch für die Angabe mehrerer Units (über Suchmuster im Shell-Stil wie "*", "?" oder "[]", die fnmatch(3) verwenden; diese werden auf die primären Namen aller Units angewandt, die derzeit in den Arbeitsspeicher geladen sind).

Befehlen zum Ändern des Systemstatus wird typischerweise ein "sudo" vorangestellt, um die nötigen administrativen Rechte anzufordern.

Die Ausgabe von "systemctl status $unit|$PID|$device" nutzt farbige Punkte ("●"), um den Unit-Status kompakt zusammenzufassen.

  • Ein weisser "●" steht für "inaktiv" oder "deaktiviert".

  • Ein roter "●" steht für "fehlgeschlagen" oder "Fehler".

  • Ein grüner "●" steht für "aktiv", "wird neu geladen" oder "wird aktiviert".

Here are a list of other monitoring command snippets under systemd. Please read the pertinent manpages including cgroups(7).


Bei einer Standardinstallation werden viele Netzwerkdienste (siehe Kapitel 6, Netzwerkapplikationen) von systemd durch network.target als Daemon-Prozess gestartet. "sshd" ist hier keine Ausnahme. Als Beispiel dafür, wie man so etwas anpassen kann, wollen wir zeigen, wie Sie "sshd" so ändern, dass er nur auf Anfrage (on-demand) startet.

Als erstes deaktivieren Sie die entsprechende Dienst-Unit:

 $ sudo systemctl stop sshd.service
 $ sudo systemctl mask sshd.service

The on-demand socket activation system of the classic Unix services was through the inetd (or xinetd) superserver. Under systemd, the equivalent can be enabled by adding *.socket and *.service unit configuration files.

Eine sshd.socket anlegen zur Spezifizierung eines Sockets, der auf Anfragen überwacht wird:

[Unit]
Description=SSH Socket for Per-Connection Servers

[Socket]
ListenStream=22
Accept=yes

[Install]
WantedBy=sockets.target

Und eine sshd@.service als Dienste-Datei passend zu sshd.socket:

[Unit]
Description=SSH Per-Connection Server

[Service]
ExecStart=-/usr/sbin/sshd -i
StandardInput=socket

Dann muss der Dienst neu geladen werden:

 $ sudo systemctl daemon-reload

The udev system provides mechanism for the automatic hardware discovery and initialization (see udev(7)) since Linux kernel 2.6. Upon discovery of each device by the kernel, the udev system starts a user process which uses information from the sysfs filesystem (see Abschnitt 1.2.12, „procfs und sysfs“), loads required kernel modules supporting it using the modprobe(8) program (see Abschnitt 3.8.1, „Die Kernel-Modul-Initialisierung“), and creates corresponding device nodes.

[Tipp] Tipp

Falls "/lib/modules/kernel-version/modules.dep" mittels depmod(8) aus irgendeinem Grund nicht korrekt erstellt wurde, könnte es beim Laden der Module durch das udev-System Probleme geben. Führen Sie "depmod -a" aus, um dies zu beheben.

Für die Regeln zum Einbinden von Dateisystemen in "/etc/fstab" müssen Geräteknoten nicht fest zugeordnet sein. Sie können auch UUIDs verwenden, um Geräte einzubinden, statt der Gerätenamen wie "/dev/sda". Lesen Sie dazu Abschnitt 9.6.3, „Zugriff auf Partitionen über die UUID-Kennung“.

Da das udev-System immer ein wenig im Wandel ist, überlasse ich die Details anderen Dokumenten und beschränke mich hier auf das Nötigste.

Das modprobe(8)-Programm erlaubt es, einen laufenden Linux-Kernel über einen User-Prozess zu konfigurieren, indem Kernel-Module hinzugefügt und entfernt werden. Das udev-System (Näheres in Abschnitt 3.8, „Das udev-System“) automatisiert dessen Aufruf, um bei der Initialisierung des Kernel-Moduls zu helfen.

Es gibt Module, die nicht zu bestimmter Hardware gehören, sowie spezielle Hardware-Treibermodule wie die folgenden, die im Voraus geladen werden müssen, indem Sie in die Datei "/etc/modules" eingetragen werden (Details in modules(5)):

Die Konfigurationsdateien für das modprobe(8)-Programm sind unterhalb des "/etc/modprobes.d/"-Verzeichnisses abgelegt, wie in modprobe.conf(5) beschrieben. (Falls Sie vermeiden möchten, dass einige Kernel-Module automatisch geladen werden, sollten Sie erwägen, diese in die Datei "/etc/modprobes.d/blacklist" einzutragen.)

Die Datei "/lib/modules/version/modules.dep" (erzeugt durch das Programm depmod(8)) beschreibt Abhängigkeiten zwischen den Modulen; diese Abhängigkeiten werden von modprobe(8) genutzt.

[Anmerkung] Anmerkung

Wenn Sie Probleme beim Laden von Modulen feststellen, entweder während des Systemstarts oder beim Nachladen mit modprobe(8), kann "depmod -a" diese Probleme möglicherweise durch Neuerstellung der "modules.dep"-Datei beheben.

Der Befehl modinfo(8) zeigt Informationen über ein Linux-Kernel-Modul an.

Das lsmod(8)-Programm formatiert den Inhalt von "/proc/modules" zu einer hübschen Ausgabe, um anzuzeigen, welche Kernel-Module gerade geladen sind.

[Tipp] Tipp

Sie können die Hardware in Ihrem System exakt identifizieren. Lesen Sie dazu Abschnitt 9.5.3, „Hardware-Identifikation“.

Möglicherweise wollen Sie Hardware während des Systemstarts konfigurieren, um bestimmte erwartete Hardware-Funktionalitäten zu aktivieren. Näheres finden Sie in Abschnitt 9.5.4, „Hardware-Konfiguration“.

Unterstützung für spezielle Geräte können Sie unter Umständen durch Neukompilieren des Kernels hinzufügen. Details finden Sie in Abschnitt 9.10, „Der Kernel“.